Künstler

Erich

Buchholz

Kreis des Aufgangs II,1922, Öl auf Holz, 58,5 x 41 cm, © Nachlass Erich Buchholz, Foto: Helmut Bauer, Ingolstadt
Ge52 – o.T., 1933, Öl auf Leinwand, 86 x 43 cm, © Nachlass Erich Buchholz, Foto: Helmut Bauer, Ingolstadt
Modell Atelier Herkulesufer 15 Berlin, 1922/1968, Nachbau, Holz, Pappe, Papier, 45 x 60 x 80 cm, © Nachlass Erich Buchholz, Foto: Uwe Dettmar
Öl 213 – 3 Punktkreise, 1947, Hinterglasbild, 54 x 69 cm, © Nachlass Erich Buchholz, Foto: Helmut Bauer, Ingolstadt

Erich Buchholz (*1891 in Bromberg, † 1972 in Berlin) war Maler, Bildhauer, Möbeldesigner, Bühnenbilder, Typograf, Objekt- und Raumgestalter.

Seit 1918 schuf er ungegenständliche Werke und gehörte zum Kreis der Konstruktivisten. In seinen Arbeiten spielten Kreismotive und eine auf Grundfarben reduzierte Farbpalette – vor allem Schwarz, Rot und Gold – eine große Rolle. Zudem trieb ihn ein besonderes Interesse am Raum und der Materialvielfalt an. So sind neben den rund 800 Papierarbeiten, 230 Gemälden, etwa 100 Gips- und Holzreliefs, Architekturentwürfen, Bronzeskulpturen und Glasobjekten auch sein Wohn-Atelier am Berliner Herkulesufer bemerkenswert. Mit dem 1922 kubisch gestalteten Atelier schuf er nicht nur die erste Raumgestaltung der Moderne, sondern auch einen Treffpunkt der Berliner Avantgarde. Nachdem er zwischen 1933 und 1945 mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt wurde, konnte er nicht mehr an seinen früheren Erfolg anknüpfen.

2012 wurde der größte Teil des Nachlasses von Erich Buchholz in die Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt aufgenommen. 2013 fand eine umfangreiche Retrospektive im MKK statt, zu der Michael Ilk einen Catalogue Raisonnée vorlegte. Zeitgleich waren im Audi Kunstraum eine Auswahl der Stiftungsarbeiten zu sehen.

 

Biografie

1891 Geburt in Bromberg, Polen

1908 Lehrerausbildung in Bromberg

1911-15 Volksschullehrer in Czarnków, Polen

1915 Umzug nach Berlin; Unterricht bei Lovis Corinth; Einberufung zum Militärdienst

1917 Dramaturg und Bühnenbildner am Theater Bamberg

1918 Erste Arbeiten 

1921 Erste Einzelausstellung in der Galerie "Der Sturm" in Berlin; Weitere Ausstellungen in Weimar, Jena, Düsseldorf und Hannover

1922 Teilnahme an der "Ersten Internationalen Kunstausstellung" in Düsseldorf

1923 Teilnahme an der "Ausstellung neuer Künstler – Konstruktivisten" im Jenaer Kunstverein zusammen mit Willy Baumeister, Max Burchartz, Oskar Fischer, László Péri, Karl Peter Röhl, Artur Segal, und Walter Dexel

1924 Werkstattleiter am Dramatischen Theater Berlin

1925 Übersiedlung nach Germendorf, Oranienburg

1926-31 Teilnahme „Große Berliner Kunstausstellung“

1933 Mal- und Ausstellungsverbot

1946 Erste Gruppenausstellung nach dem 2. Weltkrieg 

1947 Einzelausstellung bei William Wauer in Berlin

1951 Rückkehr nach Berlin

1955 Ausstellung in Pittsburg; International Exhibition of Contemporary Paintings

1956 Einzelausstellung in der Rose Fried-Gallery, New York

1972 Tod in Berlin

2012 Aufnahme in die SKKD Ingolstadt