Künstler

Timm

Ulrichs

o.T. (Hommage à Mondrian III, Serielle Formation), 1974, Postkarten, 50 x 59 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Foto: Helmut Bauer, Ingolstadt
„Timm Ulrichs, erstes lebendes Kunstwerk“ (Selbstausstellung), 1961, Schwarz-Weiß-Fotografie als Injekt-Print auf Leinwand auf Keilrahmen, 50 x 100 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Foto: Manfred Rehm, dpa, Frankfurt am Main
Walter Benjamin: „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ – Interpretation: Timm Ulrichs, Die Photokopie der Photokopie der Photokopie der Photokopie, 1967, Sequenz aus 100 schwarzweißen Original-Fotokopien, je 29,7 x 21 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Foto: Helmut Bauer, Ingolstadt
Akustikplatte, 1959, Farbe auf Holzfaser-Dämmplatte, 64,7 x 64,9 x 4,5 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Foto: Foto-Hoerner, Hannover

Timm Ulrichs (*1940 in Berlin) künstlerisches Werk umfasst konzeptuelle Arbeiten, Skulpturen, Environments, Fotografien, Performances, Aktionen, Konkrete Poesie, Wandarbeiten und textbasierte Arbeiten.

Dabei entwickelt er eine radikale Ausweitung des Kunstbegriffs und überschreitet Gattungsgrenzen. Ulrichs, der sich selbst als „Totalkünstler“ bezeichnet, verbindet Kunst und Leben auf einzigartige Weise. So macht er seit den 1960er Jahren sein Leben und seinen Alltag, aber auch seinen eigenen Körper zum Bestandteil seiner Kunst. Im Zuge dessen spielt Ulrichs mit Mehrdeutigkeiten, konfrontiert den Betrachter bisweilen mit viel Witz mit dem Gesehenen und entzieht sich jeder eindeutigen Festlegung. Nicht zuletzt hinterfragt Timm Ulrichs damit vermeintliche Gewissheiten und ruft uns diese immer wieder provokativ wie unterhaltsam ins Bewusstsein.

2012 wurde Timm Ulrichs in die Stiftung für Konkrete Kunst und Design aufgenommen. Im Winter 2012/13 wurde Timm Ulrichs mit der Einzelausstellung „Timm Ulrichs. Bilder-Finder – Bild-Erfinder“ im MKK sowie eine Auswahl von Stiftungsarbeiten im Audi Kunstraum im Audi Forum Ingolstadt gezeigt. 2013 erschien im Kerber Verlag der gleichnamige Katalog.

 

Biografie

1940 Geburt in Berlin 

1959–1966 Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Hannover

1961 Gründung der "Werbezentrale für Totalkunst & Banalismsus" und Selbsterklärung  als „Erstes Lebendes Kunstwerk”

1966 Öffentliche "Selbstausstellung" in Frankfurt a. M., Galerie Patio

1969 „Kunstpraxis” (Sprechstunden nach Vereinbarung)

1969–1970 Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

1970 Erste Totalkunst-Retrospektive in Krefeld, Museum Haus Lange

1972–2005 Professur an der Staatlichen Kunstakademie Münster

1977 Teilnahme an der Documenta 6 in Kassel

1985 Defet-Preis des Deutschen Künstlerbundes, Berlin / Will-Grohmann-Preis der Akademie der Künste Berlin

1999 Kunstpreis der Künstler der Großen Kunstausstellung NRW, Düsseldorf

2001 Niedersächsischer Staatspreis

2007 Haus der Kunst-Preis, München

2012 Aufnahme in die Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt

Timm Ulrichs lebt und arbeitet in Hannover, Münster und Berlin.