Stankowski
Anton



Anton Stankowski wird als jüngerer von zwei Söhnen am 18. Juni 1906 in Gelsenkirchen geboren. Seine Eltern, Michael und Sylvestra Stankowski, stammten aus Polen und mussten mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs nach Deutschland fliehen.
Die Gesellenzeit von Stankowski als Dekorations- und Kirchenmaler sowie die Studienjahre an der Essner Folkwangschule fallen in die Stabilisierungsphase der Weimarer Republik. Er arbeitet zweieinhalb Jahre in Düsseldorf und kehrt dann nach Gelsenkirchen zurück, um 1926 die Aufnahmeprüfung der kleinen, aber progressiven Kunstschule zu machen.
Eineinhalb Jahre studiert Stankowski an der Folkwangschule. Bei Max Burchartz, seinem Lehrer und Mentor, wird er nicht nur mit der Welt des Grafikdesigns, sondern auch mit der Welt der Typo- und Fotografie konfrontiert. Er lernt visuell zu denken und informiert sich über die neusten internationalen Entwicklungen. An der Folkwangschule entstehen auch seine ersten visuellen Erscheinungsbilder.
1929 siedelt Stankowski nach Zürich über und arbeitet dort im renommierten Reklameatelier von Max Dalang. Er entwickelt mit seiner neuen foto- und typografischen Auffassung die "konstruktive Grafik" und vervollständigt seine berühmte "Gestaltungslehre", in der er fundamentale und grundlegende Prinzipien formuliert. Seine Kunsttheorie beeinflusst ganze Generationen.
Biografie
1906 Geburt in Gelsenkirchen
1927 Studium an der Folkwangschule bei Max Burchartz
1929 Umsiedelung nach Zürich
1930 Vollendung der "Gestaltungslehre"
1934 Entzug der Aufenthaltsgenehmigung
1934 Umzug nach Lörrach (Anonyme Ausführung von Jobs)
1939 Umzug nach Stuttgart
1940 Kriegsausbruch und Einberufung als Soldat
1948 Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft
1951 Gründung des grafischen Ateliers in Stuttgart
1960 Entstehung des "Berlin Layouts"
1964 Documenta III in Kassel
1964 Gastdozent in Ulm an der Hochschule für Gestaltung
1969-1972 Visueller Gestalter der Münchner Olympiade
1970 Entstehung berühmter Markenzeichen
1972 Beitritt von Karl Duschek in das Grafische Atelier
1975 Zuwendung zur Malerei
1976 Professur in Baden Württenberg
1983 Gründung der Stankowski Stiftung
1991 Erhalt des Molfenter-Preis der Stadt Stuttgart
1998 Erhalt des Harry Graf Kessler Preis
1998 Tod in Esslingen am Neckar
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