Hermann
Bartels





Hermann Bartels (*1928 in Riesenburg, † 1989 in Düsseldorf) setzte sich mit der Objekthaftigkeit von Malerei und dem Ausbrechen aus der zweidimensionalen Leinwandfläche auseinander.
In den 1950er Jahren arbeitete Bartels noch mit dick aufgetragenen Farbmassen und einem expressiv-intuitiven Pinselstrich und stand der ZERO-Bewegung nahe. Ab den 1960er Jahren entwickelte er die einzigartige Technik der Streifenüberspannung, bei der er farbige Leinwandstreifen über eine weiß grundierte Leinwand parallel nebeneinander setzte. Mit dieser Methode überführte Bartels die Leinwand in ein Relief, das stärker als zuvor auf Licht und Schatten reagieren konnte. Neben der Untersuchung des dreidimensionalen Bild-Objekts spielte für Bartels auch die Farbe eine entscheidende Rolle – sei es in seiner informellen und monochromen Malerei oder bei den variablen Parallelmontagen, bei denen er streifenförmige Leinwände zu einem Werk konstruierte.
2010 wurde Hermann Bartels in die Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt aufgenommen und mit einer Einzelausstellung sowie einem Katalog im MKK vorgestellt.
Biografie
1928 in Riesenburg / Westpreußen geboren
1945 Notabitur/Marinehelfer
1946-48 Drechslerlehre & Tischlerpraktikum in Lüneburg
1948-52 Ausbildung im Atelier Bernecker
1952-60 Wohnsitz in Frankfurt am Main
1952-54 von Landschaften abstrahierte Bilder
1955 Kontakt zur Frankfurter Künstlergruppe "Quadriga"
1955-56 weißgrundige Farbflecken-Bilder
1957 Aufenthalt in Lausanne und Vevey; Erste Einzelausstellung
1957-59 Informelle Bilder
1959-63 Monochrome Spachtelbilder
1960 Umzug nach Düsseldorf und Mitglied der neu gegründeten Galerie "Dato"
- Gründer: R.Kowallek
- Mitglieder: A.Rainer, O.Piene, H.Mack, O.Holweck, etc.
1961 Reise in die Niederlande, Kontakt zur Gruppe Nul
1962 Ausstellung der ZERO Gruppe in der Galerie Schindler
1989 Tod in Düsseldorf
2010 Übernahme des Nachlasses in die SKKD Ingolstadt