Ludwig
Wilding





Ludwig Wilding (*1927 in Grünstadt, Pfalz, † 2010 in Buchholz) untersuchte die visuelle Wahrnehmung und experimentierte mit den Grenzen des Sehens.
Bereits ab den 1960er Jahren verwendete Wilding Linien, die er in jeder Werkserie zu überlagerten Netzen und Rasterstrukturen komponierte. Durch diese Strukturüberlagerungen entstanden dreidimensionale Seherfahrungen und Moiré-Effekte – virtuelle Bewegungen und Verschiebungen im Bild –, die sich durch die Bewegung des Betrachters noch zusätzlich verstärken. Wildings Ziel war eine nachhaltige Irritation des perspektivisch konditionierten Sehens und eine Revision von Sehgewohnheiten. Wilding wird der „Op Art“-Kunstbewegung zugeordnet und war Mitglied der Künstlergruppe Neue Tendenzen, die mit optischen Irritationen eine Aktivierung des Bildbetrachters anregten.
Zusammen mit seiner Frau Ingeborg Wilding war Ludwig Wilding Gründungsstifter der 2007 gegründeten Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt.
Biografie
1927 in Grünstadt (Pfalz) geboren
1949–50 Studium der Kunstgeschichte & Philosophie in Mainz
1950–52 Kunstgewerbeschule Mainz
1952–54 Studium bei Willi Baumeister, Kunstakademie Stuttgart
1955–67 Tätigkeit als Designer in der Textilindustrie
1967–69 Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg
1969–92 Professur an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg
1961–65 Mitglied der Künstlerbewegung "Neue Tendenzen"
1964 Ausstellung "The Responsive Eye" im MoMA
1999 Gründung der Gruppe AOS (Art Of Seeing)
2007 Gründung der Stiftung für Konkrete Kunst und Design mit Ingeborg König
2010 Tod in Buchholz